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Reining vereint Nationen – World Reining Championships in Givrins

  • Autorenbild: Andrea Fischer
    Andrea Fischer
  • 13. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Mit der zweiten Ausgabe der World Reining Championships hat sich die CS Ranch in Givrins erneut als Top-Adresse für internationalen Reiningsport etabliert. Die exklusive Anlage von Corinna und Gina Schumacher wurde zum Treffpunkt für Pferdefans, Reiterinnen und Reiter aus aller Welt – eine Bühne für sportliche Höchstleistungen, internationalen Teamgeist und gelebte Reining-Passion.


Ein Rückblick mit Bedeutung

Reining wurde im Jahr 2000 offiziell in die FEI aufgenommen, zwei Jahre später fanden die ersten Weltmeisterschaften im spanischen Jerez statt. Bis 2018 wurden die Titel im Rahmen der FEI-Weltreiterspiele vergeben. 2022 kam es nach Differenzen zwischen FEI und NRHA zum Bruch – Reining wurde aus dem FEI-Programm gestrichen. Als Reaktion gründete sich der Verein «World Reining e.V.» in Grasellenbach (D), der 2023 auf der CS Ranch die erste World Reining Championship organisierte.


Ein internationales Fest des Pferdesports

Die zweite Ausgabe vom 7. bis 12. Juli 2025 übertraf die Premiere: Rund 200 Reiterinnen und Reiter aus 14 Nationen kämpften in sieben Kategorien, sowohl im Einzel- als auch im Teamformat, um die Titel. Neu war die Kategorie «Prime Time» für Ü50-Reiterinnen und -Reiter. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 168'000 Euro ausgeschüttet.


Para Reining – Inspiration im Sattel

Acht Para-Reiterinnen und -Reiter aus fünf Ländern beeindruckten durch Präzision und Vertrauen. Besonders bewegend waren die Ritte von sehbehinderten Athletinnen und Athleten, die mit akustischen Signalen durch das Pattern navigierten. Martina Panizza (ITA) ritt Boss Bobette San mit einem Score von 215.5 auf Platz eins. Silber ging an Hans Zöhling (AUT), Bronze an Wayne Lightbrown (GBR). In der Teamwertung siegte Italien vor Team Europe und Österreich.

Para-Reining Einzelwertung: Gold für Martina Panizza, Silber Hans Zöhling und Bronze für Wayne Lightbrown (Fotos: Tom Hautmann)
Para-Reining Einzelwertung: Gold für Martina Panizza, Silber Hans Zöhling und Bronze für Wayne Lightbrown (Fotos: Tom Hautmann)

Junge Talente auf dem Vormarsch

«World Reining bietet jungen Reiterinnen und Reitern eine Plattform, sich international zu messen», so Co-Moderatorin Francesca Sternberg. Im Teamwettbewerb der Young Professionals holte Italien Gold, Deutschland Silber und Frankreich Bronze. Zehn der 18 Teilnehmenden qualifizierten sich fürs Einzel-Finale. Auch die Young Non Pros zeigten starke Leistungen. Besonders hervorzuheben: Sophia Staub (CH), die mit Shining Cooper BB einen Score von 216 erreichte und die Schweiz in der Teamwertung auf Rang zwei katapultierte. Gold ging an Italien, Bronze an Frankreich.



Packender Nachwuchswettbewerb

39 Junioren aus sieben Nationen, darunter sechs Reiterinnen und Reiter aus China, sorgten für einen spannenden Jugendwettbewerb. Laila Staub ritt Frozenfromhell mit einer 217 zeitweise in Führung, wurde dann aber von Jan Gasser (ITA) mit Hug A Spark (222) übertroffen. Auch Aita Staub und Emelie Schneiter zogen ins Finale ein. Bronze in der Teamwertung ging an die Schweiz hinter Italien (Gold) und Israel (Silber).

Junior Riders Team Wertung: Italien Gold, Israel Silber und Schweiz Bronze (Hautmann)
Junior Riders Team Wertung: Italien Gold, Israel Silber und Schweiz Bronze (Hautmann)
Young Riders Team Wertung: Italien Gold, Schweiz Silber, Frankreich Bronze (Hautmann)
Young Riders Team Wertung: Italien Gold, Schweiz Silber, Frankreich Bronze (Hautmann)

Senior Non Pros – stark, aber knapp

Sabine Schmid überzeugte als beste Schweizerin mit Doctor Cop (Score 215), dicht gefolgt von Evelyne Nepplé (214.5), Adrienne Speidel (213) und Peter Arnet (212). Trotz Punktgleichstand mit Frankreich verpasste das Schweizer Team die Bronzemedaille knapp – Reglement bedingt. Gold ging an die USA, Silber an Italien.


Sabine Schmid und Doctor Cop (Foto: Tom Hautmann)
Sabine Schmid und Doctor Cop (Foto: Tom Hautmann)

Einzelwertungen: Italien glänzt

Italien dominierte die Einzelwertungen bei den Young Professionals. Nur Pia Boonstoppel (NED) auf Step Stones durchbrach mit Silber die italienische Siegesserie. Gabriele Costantini (ITA) gewann auf Whizkey Princess mit 220 Punkten, Bronze ging an Pietro Sala. Sabine Schmid steigerte sich auf 218.5 im Finale und wurde als beste Schweizerin Sechste.


Erlebnisse, die bleiben

Auch wenn es nicht für alle Schweizer Teilnehmenden zu Edelmetall reichte – die Leistungen und Erfahrungen bleiben. Laila Staub, nach dem Vorlauf auf Rang zwei, beendete das Finale mit 213 auf Platz acht. Gold ging an Jan Gasser (ITA), Silber an Pascalle van de Watering (NL), Bronze an Edoardo Milano (ITA). Bei den Young Non Pros sicherte sich Italien die ersten fünf Plätze – beste Schweizerin wurde erneut Sophia Staub auf Platz neun.


Gina Schumacher triumphiert bei den Profis

Bei den Senior Professionals holte Gina Schumacher selbst den Titel: Mit Take Out The Trash siegte sie knapp vor Davide Brighenti (ITA) mit einem Score von 225.5. Bronze ging an Tiara van Dongen (NED). Die Titelverteidiger von 2023 fehlten – wohl wegen der zeitgleich startenden NRHA European Affiliate Championships.


Ein Lehrmeister auf vier Hufen

Ein besonderes Highlight: USS N Dun It, der 20-jährige Quarter-Horse-Hengst, zeigte mit Elias Ernst (GER) noch immer Klasse. Die beiden begeisterten mit lehrbuchreifen Spins und Zirkel – ein lebendiger Beweis dafür, dass Reiningpferde auch im Alter auf höchstem Niveau glänzen können. Mit 220 Punkten belegten sie Rang 8.


Mehr als ein Wettkampf

Die World Reining Championships 2025 boten weit mehr als sportliche Höchstleistungen: Sie waren ein Fest für die Gemeinschaft, für Inklusion und für die Vielfalt des Reiningsports. Ob Nachwuchs, Para-Athleten oder Profis – sie alle zeigten, was Reining ausmacht: Präzision, Leidenschaft und Partnerschaft im Sattel.


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