Ranch Riding: Ergebnisse EWU Symposium

Gleich zu Beginn des Jahres trafen sich in Frankfurt und in Hannover viele aktive Reiter, Richter und Trainer zum Meinungsaustausch über die Disziplin Ranch Riding. Nach einer kurzen Begrüßung starteten die Teilnehmer der Symposien in gemischten Gruppen und sammelten zunächst offene Fragen. Daran anschließend wurden die Punkte im Plenum gesammelt und diskutiert.

Die Ergebnisse sind unter den Gesichtspunkten Scores, Gangarten, Pattern und Manier zusammengefasst worden.

Scores:

„Die Richtersicht und die Teilnehmersicht sind nicht gleich.“ Im offenen Gespräch über unterschiedliche Bewertungen konnten vielfach Missverständnisse auf beiden Seiten aufgeklärt werden.

Scores werden (wie auch in anderen Disziplinen) nach drei Kriterien gegeben:

1. Correctness = Korrektheit

2. Quality = Qualität

3. Degree of Difficulty = Schwierigkeitsgrad

 

• Vielfach wurde herausgearbeitet, dass die „0“ kleiner werden soll. Hierfür sollte die zur Verfügung stehende Bandbreite der Manöver-Scores ( -1,5 bis +1,5!) möglichst ausgenutzt werden. Wenn ein Manöver im Plusbereich ist, soll dieses auch entsprechend bewertet werden!

• Der Manöverscore „0“ ist unabhängig von Leistungsklasse und Pferdealter.

 

Gangarten:

• Bei allen Gangarten schließt „Korrektheit“ ein, dass die Gangarten an den geforderten Stellen im Pattern aufgenommen und beendet werden.

• Die Bewertung der Übergänge findet jeweils im nachfolgenden Manöver statt. Z.B. Übergang vom Lope zum Trot im Manöver Trot.

• Der Übergang soll ohne Taktverlust geritten werden. (An der beschriebenen Stelle soll der Takt der neuen Gangart direkt aufgenommen werden.)

Walk:

1. Correctness: – klarer Viertakt – ohne break of gait – schreitend – natürlich – willig an den Hilfen

2. Trot: Quality: korrekt vorausgesetzt! – geradegerichtet – Weichheit/Feinheit

3. Degree of difficulty: korrekt vorausgesetzt! – raumgreifend – positiver Ausdruck

Trot:

1. Correctness: – klarer Zweitakt – ohne break of gait – „Arbeitstrab“ – willig an den Hilfen

2. Quality: korrekt vorausgesetzt! – geradegerichtet -e lastisch

3. Degree of difficulty: korrekt vorausgesetzt! – raumgreifend – positiver Ausdruck

Lope:

1. Correctness: – klarer Dreitakt – gleichmäßig – harmonisch – willig an den Hilfen

2. Quality: korrekt vorausgesetzt! -geradegerichtet

3. Degree of difficulty: korrekt vorausgesetzt! -aktiv unter den Schwerpunkt tretend

Extended Trot/ Lope:

1. Correctness: – Takterhalt der jeweiligen Gangart – Verlängerung der Tritte Sprünge

2. Quality: korrekt vorausgesetzt! – Rahmenerweiterung – Weichheit/Feinheit

3. Degree of difficulty: – Tritt-/Sprungfrequenz erhalten – deutlicher Tempounterschied

Wechsel:

1.Correctness: – punktgenau – simultan (bei fliegendem Wechsel) – willig an den Hilfen

2.Quality: korrekt vorausgesetzt! – geradegerichtet

3.Degree of difficulty: korrekt vorausgesetzt! – gleichbleibendes Tempo

Pattern:

• Genauere Patternbeschreibungen werden gewünscht/ ggf. erarbeitet. Möglicherweise können Pylonen zur Orientierung und für punktgenauere Übergänge helfen.

• Längere Distanzen würden es ermöglichen, gute Gangarten besser vorzustellen.

• Bei der Auswahl sollte mehr auf die Hallengröße und somit auf die Reitbarkeit geachtet werden.

• Der Wunsch nach neuen Pattern ist groß, besonders für die Leistungsklassen 4 und 5 und Juniorklassen. Hierzu wurden sowohl in Frankfurt als auch in Hannover spontan einige Arbeitsgruppen gebildet, die neue Pattern ausarbeiten.

 

Manier:

Zügellänge:

• angemessen loser Zügel

• funktional

• Einwirkung/Kontrolle sollte ohne viel Handbewegung möglich sein

Kopfhaltung des Pferdes:

• natürliche Selbsthaltung

• dem Exterieur entsprechend

Sitz des Reiters:

• für die Bewertung der Manöver der RR nicht relevant

• Sowohl der leichte Sitz, als auch leichttraben oder aussitzen sind in den Verstärkungen möglich.Es ist eine reine Stilfrage.

 

Ranch-Tauglichkeit?!

• Gelassenheit

• Zufriedenheit im Ausdruck („eye appeal“)

• harmonisches Gesamtbild der Pferd-/ Reiterkombination

• willig an den Hilfen („willingly guided“)

• flüssiges Aufeinanderfolgen der einzelnen Gangarten (keine künstlichen Pausen) • taktreine, saubere, flüssige Übergänge

• natürliche (dem Exterieur entsprechende) Oberlinie

 

Manöver:

Stop:

• auf der Hinterhand

• gerade

• ausbalanciert

• prompt

 

Back Up:

• Zweitakt, diagonal gleichzeitig • fleißig

• willig

 

Turns:

• Hinterhand stationär (um den inneren Hinterfuß) • Vorderbeine kreuzen voreinander

 

Two Track:

• Vorwärts-Seitwärts-Bewegung

• in allen drei Gangarten möglich: Takterhalt der jeweiligen Gangart!

• Längsbiegung minimal in Bewegungsrichtung

• Vorder- und Hinterbeine kreuzen gleichmäßig voreinander

• willig an den Hilfen

 

Sidepass:

• Seitwärtsbewegung (z.B. über einer Stange)

• Vorder- und Hinterbeine kreuzen voreinander • Körper des Pferdes nicht gebogen

 

Quelle: EWU Website
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