Konflikte mit Pferden im öffentlichen Raum sowie mögliche Lösungsansätze im Fokus

Aus der Präsidentenkonferenz sowie der Vorstandssitzung des SVPS vom 26. August 2015

Die Teilnehmer an der Präsidentenkonferenz des SVPS kamen in den Genuss von interessanten Vorträgen rund um das Thema Freizeitreiten sowie der damit verbundenen Problematik des Reitens im öffentlichen Raum. Dabei kam es zu engagierten und konstruktiven Diskussionen. Ausserdem hat der Vorstand des SVPS in seiner Sitzung das Budget 2016 besprochen sowie die Wahlen in die Kommissionen und Leitungsteams vorgenommen.

Mehr als 80% der Reiterinnen und Reiter in der Schweiz sind nicht Sportreiter, sondern Freizeitreiter. Sie wollen mit ihren Pferden Zeit verbringen und vor allem die Natur zu Pferde geniessen. Dies zeigte die Referentin Rowena Rutz von der ETH Zürich in ihrer Masterarbeit auf.

Doch schnell einmal kommt der Freizeitreiter, im wahrsten Sinn des Wortes, an Grenzen: Reitverbote, Hauptstrassen, private Wege, Autobahnen, Bahngeleise, etc. Die ETH-Absolventin analysierte in ihrer Arbeit die Reitweginfrastruktur in der Schweiz. Nachdem Rowena Rutz die Umfragen und Daten analysiert hatte, kam sie unter anderem zu folgenden Empfehlungen:

  • Anpassung des Strassenverkehrsgesetzes SVG und der Verkehrsregelverordnung VRV. Das aktuelle SVG datiert von 1958 und entspricht nicht mehr den heutigen Verhältnissen zwischen Pferd und  motorisiertem Verkehr.
  • Eine Gleichstellung des Pferdes mit den Fahrradfahrern ist anzustreben.
  • Rücksichtnahme bei Sanierung von Wegen (pferdegerechte Sanierung) und entsprechenden Einbezug der lokalen Reitvereine.

Auch die Darstellung von Ruedi Jenny, der zum Thema «Langsamverkehr und Pferd» referierte, zeigt deutlichen Handlungsbedarf auf. Dies anhand des Beispiels aus der Linth: Hier wurden durch die Aussprache von Reitverboten 35% der bereitbaren Wege entzogen. Dabei wird klar, dass Probleme und Konflikte, welche für Reiter im öffentlichen Raum entstehen, gemeinsam durch Zusammenschlüsse und Zusammenarbeit der Betroffenen angegangen werden müssen. Auch sind kompetente Beratungsstellen notwendig. Eines der Fazits von Ruedi Jenny ist ebenfalls, dass das Pferd den Fahrradfahrern gleichgestellt werden muss und damit dem Langsamverkehr zugehörig wird. Damit sind Aussprachen von Reitverboten rechtlich nicht mehr so einfach möglich wie dies bis jetzt der Fall ist.

Die Präsidentin des Schweizer Verbandes der Wanderreiter SVWR, Anne-Lise Lecomte, stellte den Verband vor und erklärte, welche Ausbildungen seitens des SVWR angeboten werden.  Unter anderem mit dem Ziel, durch optimale Ausbildung sowie Sensibilisierung mögliche Konflikte zwischen Reitern und anderen Nutzern des öffentlichen Raumes zu vermeiden.

Nach einer interessanten Diskussion zwischen den anwesenden Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliederverbände insbesondere über die Vorgehensweise betreffend Koordination der Problematik und Zuständigkeiten, wird der SVPS diese Thematik weiter verfolgen.

Ausbildungsforum am 3. Oktober 2015
Im Zuge des 25-jährigen Bestehens des Brevets und dem damit verbundenen Jahres der Ausbildung organisiert der Schweizerische Verband für Pferdesport erstmals ein Forum zum Thema «Ausbildung von Pferdesportlern». Ziel des Forums ist ein offener Austausch mit allen Betroffenen aus dem Bereich der Ausbildung rund ums Pferd. Dabei sollen wertvolle Inputs in die künftige Ausbildungsstrategie des Verbandes miteinfliessen.

Der Tag der Ausbildung findet am Samstag, 3. Oktober 2015, im Haus des Sports in Ittigen statt und richtet sich an Fachleute aus dem Pferdesport, Pferdesporttreibende und weitere Interessierte. Alle Informationen sind unter http://www.fnch.ch/forum-svps zu finden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Zwischenstand Projekt «Obligatorisches Online Nennen»
Die Geschäftsführerin des SVPS, Sandra Wiedmer, informierte ausserdem über den aktuellen Stand des Projekts «Obligatorisches Online Nennen». Die Arbeitsgruppe sowie diverse Expertengruppen haben gearbeitet und gute Lösungsvorschläge unterbreitet. Dabei wurden insbesondere die Wichtigkeit einer gut funktionierenden Veranstaltersoftware sowie reibungslose Schnittstellen zum System des SVPS erkannt. Der SVPS befindet sich zurzeit noch in Verhandlungen, um den Veranstaltern auch in Zukunft bestmögliche Lösungen im Bereich der Veranstaltersoftware anbieten zu können. Der Beginn der Testphase soll daher ab Anfang 2016 stattfinden. Eine Einführung des neuen Systems ist auf Anfang 2017 geplant.

Über 150 Personen in Leitungsteams und Kommissionen gewählt
Der Vorstand hat in seiner Sitzung Neu- sowie Wiederwahlen in die Leitungsteams und Kommissionen vorgenommen. Die neu gewählten Personen werden ihre verantwortungsvolle Aufgabe ab dem 1. Oktober 2015 übernehmen. In der Disziplin Para-Equestrian hat die langjährige Disziplinleiterin Simone Rubli ihren Rücktritt per sofort mitgeteilt. Hier geht die Leitung daher direkt an die neue Disziplinleiterin Claudia Gunziger über. Der Vorstand des SVPS dankt Simone Rubli für ihren grossen Einsatz in den letzten Jahren und ihre engagierte Mitwirkung in der Entwicklung der Disziplin Para-Equestrian in der Schweiz.

> Weitere Informationen zu den Wahlen

Die Herbst-Mitgliederversammlung findet am Samstag, 31. Oktober 2015 statt. Die nächste Präsidentenkonferenz ist am Mittwoch, 10. Februar 2016 geplant.

Für Fragen und weitere Informationen:
Charles F. Trolliet, Präsident SVPS
Tel. +41 79 205 32 91, E-Mail: c.trolliet@fnch.ch

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